dt. Rechtslehrer u. Verfassungsrichter; Dr. jur. et phil.
* 15. November 1901 Berlin
† 19. Februar 1982 Göttingen
Herkunft
Gerhard Leibholz war gebürtiger Berliner. Sein Vater William leitete als Generaldirektor die Sommerfelder und Fürstenwalder Tuchfabriken und war auch Stadtrat in Berlin-Wilmersdorf.
Ausbildung
Nach dem Besuch des Mommsen-Gymnasiums studierte er ab 1918 zunächst Philosophie und promovierte bereits 1921 in Heidelberg zum Dr. phil. Anschließend studierte er Jura in Heidelberg und Berlin und promovierte dort bei Professor Triepel 1925 mit einer berühmt gewordenen Dissertation "Die Gleichheit vor dem Gesetz" zum Dr. jur.
Wirken
Von 1926 an arbeitete er einige Jahre als Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und öffentliches Recht in Berlin. Eine Frucht dieser Tätigkeit war seine Habilitationsschrift "Die Repräsentation in der Demokratie" (29). Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er als Privatdozent für öffentliches Recht an der Universität Berlin, wo ihn bereits ein Jahr später ein Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Greifswald erreichte. Von Greifswald wechselte er 1931 an die Universität Göttingen. Hier lehrte L., bis er 1935 von den Nationalsozialisten nach einer Kampagne des NS-Studentenbundes wegen seiner jüdischen Abkunft und seiner politischen Einstellung zwangsweise emeritiert und in die Universitätsbibliothek versetzt wurde.
1938 wanderte er nach England aus und erhielt ...